
How Museums Bring Digital To Life
Featuring Uhrenmuseum Wien, MAK, Österreichisches Filmmuseum und Technisches Museum Wien.
So unterschiedlich die Geschichten sind, die von Museen erzählt werden, so ähnlich sind die Herausforderungen in Bezug auf die Digitalisierung ihrer Inhalte und Exponate. Mit dem von der Wirtschaftsagentur Wien ins Leben gerufenen Förderprogramm „Culture & Technology: Fokus Museum“ wurden 2022 Projekte von Wiener Museen unterstützt. Die Projekte zielen darauf auf ab, mittels Einsatz innovativer Technologien durch Wissensvermittlung und Partizipation besser auf das Publikum eingehen zu können.
Bei den Creative Days Vienna 2023 tauchen wir gemeinsam im Rahmen der „How Museums Bring Digital to Life“-Tour in geförderte Projekte des Filmmuseums Österreich, des MAK, des Technischen Museums Wien und des Uhrenmuseums ein.
Die Tour besteht aus drei Stationen, die fußläufig erreichbar sind. Das Uhrenmuseum öffnet seine Pforten, um das Projekt Der Fluch der Präzision. Ein Escape Game vorzustellen. Im MAK werden Einblicke in die Ausstellung /IMAGINE: Eine Reise in die neue Virtualität gegeben. Danach geht es weiter ins Filmmuseum, wo im Rahmen von zwei Panels sowohl das Filmmuseum als auch das Technische Museum Wien ihre Projekte präsentieren: Abenteuer Alltag, eine u.a. mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) kuratierte digitale Plattform für österreichischen Amateur*innenfilm und softwareLAB, ein Archivierungsprojekt digitaler Kunst unter dem Motto „Spielend sammeln“.
Uhrenmuseum
Museen der Stadt Wien
Projekt: Der Fluch der Präzision. Ein Escape Game im Uhrenmuseum
Die Geschichte der Zeitmessung ist geprägt von Erfinder*innengeist und Pionier*innentaten: Sie zu vermitteln ist das Ziel eines neuartigen Escape-Spiels, bei dem Augmented Reality und Elemente aus dem „echten Leben“ kombiniert werden. Uhren ticken, bewegen sich, drehen sich – doch historische Objekte bleiben im Uhrenmuseum im Normalfall stumm. Dank Digitalisierung lässt sich dieses Problem nun lösen: So können mechanische Vorgänge anschaulich vermittelt werden. Augmented Reality erweckt die kostbaren Zeitzeugen zu neuem Leben. Virtuelle 3D-Modelle, Gamification und Game-based-Learning: Das sind die Bausteine, mit denen ein hochmotiviertes Entwickler*innen-Team ein interaktives Escape-Spiel entwickelt, das kreativwirtschaftliche Leistung mit gesellschaftlichem Benefit vereint. Ein immersives Erlebnis, bei dem sich Zeiten und reale wie virtuelle Orte überlagern und zugleich ein Erlebnis der Wissensaneignung, das aktuelle gesellschaftliche Themen auf überraschende Art befragt.
Bei der Tour am 1. Juni werden das Team des Uhrenmuseums – Projektleiterin Christine Koblitz, Tabea Rude (Restauration & Sammlung) und Irmi McGuire (Kulturvermittlung) – sowie Miriam Weberstorfer vom Kreativpartner Archäo NOW und Franco Lanfur vom Technikpartner VARS.at anwesend sein.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst
Ausstellung /IMAGINE & Projekt MAK DAO
Mit der Ausstellung /IMAGINE: Eine Reise in die neue Virtualität stellt das MAK ein internationales Spektrum zeitgenössischer Positionen vor, die sich in unterschiedlicher Weise mit Architektur und Städteplanung im virtuellen Raum und den damit verbundenen gesellschaftlichen, ökologischen, politischen und infrastrukturellen Auswirkungen auseinandersetzen. Ihre utopischen, kritischen, futuristischen und spielerischen Designstrategien bilden die Grundlage für neue Erzählungen, Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten im virtuellen Raum, die sich in die physische Realität fortsetzen können.
Kurator*innen: Bika Rebek, Architektin und Gründerin, Some Place Studio, Marlies Wirth, Kuratorin Digitale Kultur, Kustodin MAK Sammlung Design
Am 1. Juni führt Kuratorin Marlies Wirth durch Ausstellung und wird unter anderem über das von der Wirtschaftsagentur Wien geförderte, in Entwicklung befindliche Projekt MAK DAO sprechen.
Mit der MAK DAO (Decentralized Autonomous Organization) setzt das MAK als erstes österreichisches Museum einen experimentellen Schritt zur Mitgestaltung des Museums gemeinsam mit seinem Publikum auf Basis von Blockchain-Technologie. Die MAK DAO wird in intensiver Zusammenarbeit mit dem technischen Partner Caliber Consult und den Gestaltern von Process – Studio for Art and Design von den Abteilungen Digitales MAK, Sammlung Design & Digitale Kultur sowie Kommunikation & Marketing entwickelt.
Österreichisches Filmmuseum
Projekt: Abenteuer Alltag
Amateur*innenfilme sind lebende Dokument des Alltags. Welche Fragen wirft die Arbeit mit Bilddokumenten auf, die nie für die Vorführung vor einer breiten Öffentlichkeit gedacht waren? Und wie verändert es unseren Umgang mit zeithistorischen Dokumenten, wenn nicht nur menschliche, sondern auch nichtmenschliche Akteure (KI) in die kuratorische Arbeit eingebunden sind?
Um diese Fragen zu beantworten, möchte das Österreichische Filmmuseum mit Partner*innen aus dem Technologiebereich den Einsatz innovativer Technologien, wie automatische Analyse, zeitbasierte Annotation, Geoannotation und State of the Art-Metadatenstandards für Amateur*innenfilme erproben. Ziel des Projektes ist es, weltweit führende Best-Practice-Richtlinien sowie eine Online-Plattform zu gestalten, die vielfältigen gesellschaftlichen Gruppen Zugang zum „Abenteuer Alltag“ eröffnet.
Michael Loebenstein, Geschäftsführer Filmmuseum Österreich, und Helmut Berger von Max Recall präsentieren „Abenteuer Alltag“ am 1. Juni im Filmmuseum.
Technisches Museum Wien
Projekt: Das softwareLAB am Technischen Museum Wien. Spielend sammeln
Das Technische Museum Wien (TMW) zählt zu den größten und ältesten Technikmuseen Europas. Die Sammeltätigkeit beschränkte sich bisher auf das Sammeln materieller Kultur. 2022 wurde ein neuer Forschungs- und Sammlungsschwerpunkt am TMW etabliert – die Software Collection. Die spezifischen Eigenschaften von Software erfordern komplexe, experimentelle und innovative Lösungen für das Sammeln, Erhalten und Vermitteln. Die Förderung der Wirtschaftsagentur Wien ermöglicht den Start eines Vorhabens mit nachhaltiger Wirkung, die Zusammenarbeit mit lokalen Technologie- und Kreativpartnern sowie die Vernetzung mit Wiener Museen und internationalen Partner*innen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Ziele des TMW-Projekts sind die Erforschung und Erprobung langfristiger Erhaltungsmöglichkeiten von digitaler Kultur am Beispiel von experimentellen Videospielen und grafischen Methoden mit Wien- und Österreichbezug, der Aufbau der hierfür technischen Infrastruktur sowie die partizipative Erweiterung der Software Collection durch die Vernetzung mit Developer*innen, Designer*innen, Künstler*innen und der Industrie.
Beim Panel am 1. Juni im Filmmuseum diskutieren Martina Griesser (TMW), Dragan Espenschied (RHIZOME Art Base), Margarete Jahrmann (Experimental Game Cultures), Jogi Neufeld (SUBOTRON) und Almut Schilling (aBITpreservation).
Die Tour „How Museums Bring Digital to Life“ findet am 1. Juni 2023 statt.
Zum gemeinsamen Ausklang des Tages packt DJ Ach (Our Latin Thing Vienna) Latin Old School, Afro Cuban, Afro Beat und Salsa in seine Plattenkiste und sorgt für den richtigen Soundtrack in der Filmbar im Filmmuseum.
Kostenlose Anmeldung via Ticketing-Plattform