
TOUR: Free Spaces. A New Social.
In der letzten Zeit hat sich unser Leben stark ins Virtuelle verlagert und wir haben uns die dafür notwendigen Werkzeuge angeeignet. Diese Technologien werden uns auch in Zukunft begleiten und wir wollen über ihre reinen Funktionalitäten hinaus denken: Wie können wir virtuelle Räume mit Funktionalitäten gestalten, die uns zur Interaktion einladen und unsere Neugierde auf Austausch und Experimentieren wecken? Spiele wie Second Life oder Minecraft haben den Weg dafür geebnet, web-based und real-time Kommunikationsplattformen wie Mozilla Hubs bieten nun noch mehr Möglichkeiten zur Gestaltung virtueller Interaktionsräume und von Avataren.
Die Wirtschaftsagentur Wien suchte – in Kooperation mit SOUND:FRAME– dramaturgische, funktionale und narrative Raumkonzepte für virtuelle Umgebungen, die sich mit Themen soziale Interaktion, künstlerische Produktion und Wissensaustausch beschäftigen.
Eine Jury bestehend aus Expertinnen und Experten der Wirtschaftsagentur Wien und SOUND:FRAME sowie den Gastjuroren Wade Wallerstein (Silicon Valet/ TRANSFER Gallery) und Martina Menegon (Künstlerin/ Dozentin) wählte aus 21 Einreichungen die besten sechs Projekte aus.
Während der Tour: Free Spaces. A new Social. lernen Sie die prämierten Projekte kennen und verbringen Zeit in deren Mozilla Hubs-Spaces.
scanners & scanners and normalization von Format (*.strk) - Michael Wallinger, Kevin Daryl Ferdinandus, Claudia Strate
Der Kunstverein Format (*.strk) schafft einen virtuellen Raum, in dem die Nutzerinnen und Nutzer die Strukturen und Dynamiken sozialer Räume im Netz erkunden und reflektieren können. Dies wirft auch Fragen nach dem Verhältnis eines Subjekts zu seinem Avatar und der generellen Präsenz in informationsbasierten Räumen auf, deren Formen durch algorithmische Interpretationen des menschlichen Lebens geprägt sind.
As big as the internet, as small as a village von Erika Glionna & Stefano Cerelli
Jede Insel wird von Dorfbewohnerinnen und -bewohnern bewohnt, die als NPCs (non playable characters) fungieren, also als Bots, die für die Besucherinnen und Besucher genau wie der vorgeschlagene Avatar aussehen und somit mit den Einwohnerinnen und Bewohnern verwechselt werden können. Die Besucherinnen und Besucher können die Inseln des Raumes As big as the internet, as small as a village erforschen und finden im Raum verschiedene Arten von Nachrichten: Mythen, urbane Legenden, Fakten. Ob die Informationen wahr oder gefälscht sind, wird nicht verraten, sondern steht zur Diskussion für die potentiellen Besucherinnen und Besucher.
ORANGERIE OF THE NONEXISTENT von Andreas Palfinger & Cristian Anutoiu
Die digitalen Werkzeuge des 21. Jahrhunderts erlauben es Künstlerinnen und Künstlern, über klassische und moderne Ansätze der Bildhauerei hinauszugehen. Andreas Palfinger und Cristian Anutoiu konzentrieren sich auf die Verbreitung von (in der realen Welt nicht existierenden) Skulpturen, Objekten und Räumen und schaffen einen Ort zum Entdecken – eine hybride Form von Ausstellungsraum, eine Plattform für künstlerischen Austausch, Archiv und einen skulpturähnlichen Palast.
Chthuluscene von Dominik Einfalt
Dieser VR-Raum ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Buch Staying with the Trouble von Donna Haraway. Die Räume sollen zwei Hauptziele bieten: einen Raum für Meditation und einen für immersive Bildung.
FOAM! von some place studio - Bika Rebek, Daniel Prost, Sophia Diodati
FOAM! ist ein Web-VR-Erlebnis und eine Ausstellung über das Verständnis der Präsenz von Schaumstoff in unserem täglichen Leben. Geformt wie ein Abenteuerspielplatz werden verschiedene Aspekte von Schaumstoff in Bezug auf das Häusliche erkundet. Dieses Projekt versucht, dieses Material, das normalerweise unsichtbar ist, sichtbar und virtuell greifbar zu machen, um ein größeres Bewusstsein für seine Möglichkeiten zu schaffen und über seinen Lebenszyklus und seine Zukunft zu spekulieren.
Would you (re) act? von Wilhelm Scherübl & Mag.a Hannelore Jarvis Essandoh
Was kann ich tun, wenn ich Zeugin oder Zeuge einer rassistischen Situation werde? Wie kann man dazu beitragen, die heutige Gesellschaft in ein weniger rassistisches oder gar antirassistisches Umfeld zu verändern? Um einen Teil davon zu verstehen, ist der Hubs Space ein Versuch, ausgewählte Situationen, die erlebt wurden, zu simulieren und zu rekonstruieren. Die Besucherinnen und Besucher des Raumes sollen damit konfrontiert werden, was passiert und wie sie sich in dieser Situation fühlen und reagieren würden. Hier soll nicht nur eine rassistische Umgebung verhindert werden, sondern auch das Bedürfnis zu fühlen, zu agieren und zu reagieren simuliert werden.
Moderation: Eva Fischer & Martina Menegon
Die Tour Free Spaces. A New Social. findet am 5. Mai 2021 um 15:15 Uhr statt.