Dessous III: unabhängige Produktions- und Ausstellungsstätte
Kategorie: Future Communities, Future Production, Future Spaces

Projekt
Das Projekt Dessous macht die Ressource Leerstand nutzbar: Es wurde ein kuratierter, interdisziplinärer Kunst- und Kreativraum geschaffen, in dem es sowohl Arbeits-, Werkstatt- und Atelierräume, wie auch Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen gibt.
Dessous III bietet wieder idealen Raum zum Arbeiten, ein Netzwerk und Präsentationsfläche und leistet einen kulturellen Beitrag im Bezirk und in der Stadt. Da es sich stets um Zwischennutzung handelt, wird das Projekt auch am jetzigen Ort ein Ablaufdatum haben. Allerdings hat die Idee von Dessous schon unter Beweis gestellt, dass sie anpassungsfähig ist und an verschiedenen Orten funktionieren kann. Es steht außer Frage, dass sich die Idee von Dessous weiterentwickeln wird. Es geht um einen Raum, einen Raum für Gemeinschaft und Gestaltung.
Persönlich nachgefragt: Hintergründe zum Projekt
Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Welchen Anstoß soll das Projekt geben?
Angefangen hat die ganze Dessous Idee in einer Zwischennutzung im 7. Bezirk in Wien. Das im Souterrain und unterhalb (franz. dessous = darunter) eines anderen Studios gelegene Atelier von Gert Resinger wurde seit 2014 von uns auch immer wieder als Ausstellungsfläche genutzt, um auch anderen Künstler*innen eine Plattform zu geben. Am Anfang wurden noch Dixie Toiletten für die Ausstellungen und Konzerte aufgestellt, bis später ein richtiges Klo von uns installiert wurde. Seitdem ist die Idee, Produktionsstätte und Showroom zu verbinden gewachsen. Wie auch die Leerstände, die wir nutzbar machen, größer und umfangreicher geworden sind. Und somit immer mehr Leuten ein Arbeiten, Netzwerken und Ausstellen ermöglicht werden kann. Dessous macht die Ressource Leerstand nutzbar und künstlerische Zwischennutzung sichtbar.
Was war bei der bisherigen Umsetzung die größte Herausforderung? Und wie wurde diese gelöst?
Die größte Herausforderung ist es, nicht immer gut und langfristig an einem Standort planen zu können. Oft werden von den Gebäudeeigentümer*innen nur Prekariatsverträge angeboten, also mit unbestimmter Nutzungsdauer und ohne erwähnenswerter Kündigungsfrist. Das erschwert eine sinnvolle Abwägung sämtlicher Investitionen. Dessous versucht mitunter deswegen eine flexibel einsetzbare Infrastruktur für Wasser, Strom und Licht zu perfektionieren und wiederzuverwenden.
Welche Projekterfahrungen möchten Sie teilen?
Es ist sehr viel möglich wenn sich kreative Köpfe und Leute mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammentun um voneinander zu lernen und sich zu ergänzen. Es ist sehr erhebend zu sehen dass es möglich ist, zum Beispiel ein 'totes' stillgelegtes Gebäude mit überschaubaren Mitteln wieder zum Leben zu erwecken.
Haben Sie Unterstützungen aus der Community erfahren?
Ohne die Community und unser Netzwerk an talentierten, kreativen und handwerklich geschickten Leuten könnten wir das Projekt Dessous nicht weiterführen.
Einreicherin/Einreicher
Anne-Sophie Wass, Wien