Meinung Austeilen – in Zusammenarbeit mit Margaretner Jugendlichen
Kategorie: Future Generations

Projekt
Faul, laut und lästig sind Vorwürfe, mit denen sich Jugendliche häufig auseinander setzen müssen − im öffentlichen Raum sind sie oft nicht willkommen.
Der Verein Wiener Jugendzentren beobachtet jährlich einen Rückgang an Kontakten in der Mobilen Jugendarbeit. Im Jahr 2020 kommt dazu die zusätzliche Herausforderung durch die Corona-Krise. Wie erreicht man junge Menschen alternativ?
In Partnerschaft mit Back on Stage 5, einer Anlaufstelle für Jugendliche in Margareten, entsteht ein partizipatives Projekt. 50 junge Wiener*innen gestalten Designs, die jeweils eine persönliche Position, eine Geschichte oder einen Appell an die Gesellschaft darstellen. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit werden auf Pizzakartons gedruckt und in Kooperation mit umliegenden Pizzerien in ganz Wien verteilt.
Persönlich nachgefragt: Hintergründe zum Projekt
Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Welchen Anstoß soll das Projekt geben?
„Wenn es in der Vergangenheit schwierig war Jugendliche zu motivieren, haben wir gesagt: 'Es gibt Pizza!', dann waren sie alle dabei.", kommentierte die Leiterin einer 'Mobilen Jugendarbeit' in Margareten. Dieser Satz war der Auslöser zum Projekt. Der Pizzakarton wurde zum Medium und der Deckel machte Platz für die Botschaften der jungen Wiener*innen selbst. Unser Zugang: Wir wollen nicht für die Zielgruppe, sondern mit der Zielgruppe arbeiten.
Was war bei der bisherigen Umsetzung die größte Herausforderung? Und wie wurde diese gelöst?
Die größte Herausforderung war auch Grund für das Entstehen des Projektes: Die Pandemie. Kreativ-Workshops waren oft nur schwer planbar, wenn wir uns treffen wollten, dann nur unter Einhaltung der behördlichen Bestimmungen. Als sich der nächste Lockdown ankündigte fanden wir die Lösung in einem Raum, den keine Abstands-Regel beeinflusst – Social Media. Auf dem Instagram-Kanal der 'Mobilen Jugendarbeit' wurden die Workshops digital.
Welche Projekterfahrungen möchten Sie teilen?
Die Stadt Wien ist voll mit jungen, motivierten Menschen. Vereine wie die Wiener Jugendzentren wissen das – der Rest der Gesellschaft muss einmal mehr daran erinnert werden: Junge Menschen sind … unaufhaltbar … unsere Zukunft! Hören wir ihnen zu. Es wird sich lohnen.
Haben Sie Unterstützungen aus der Community erfahren?
Ja! Inhaltliche, professionelle und finanzielle Unterstützung von Menschen, die bereit waren das Projekt mitzutragen. Neben den 50 jungen Wiener*innen waren das die Sozialarbeiter*innen, befreundete Kreative, die Partner-Pizzerien und eine Galerie, in der wir vom 10. bis 17. Oktober alle entstandenen Beiträge präsentieren dürfen.
Einreicherin/Einreicher
Theresa Scherrer, Wien