
Wir positionieren Wien als kreativen Tech-Vorreiter
Ein Konzept- und Produktions-Studio, das auf die Inszenierung von multimedialen Auftritten spezialisiert ist – an der Schnittstelle von Medien, Technologie und Live Experience Design. Mit großer Affinität für neue Medien realisieren Media Apparat vom Imagefilm bis zur Weltpremiere, von der Konferenz bis hin zum interaktiven Messestand.
Wie hat sich Ihre Arbeit durch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen verändert?
Unsere Arbeit hat sich dadurch verändert, dass wir zu Beginn der Krise über 90 % unserer Aufträge verloren haben weil die Projekte vor allem im Veranstaltungssektor aktuell wegen der Maßnahmen nicht mehr umsetzbar sind. Alle Mitarbeiterinnen udn Mitarbeiter sind in Kurzarbeit geschickt worden und wir sind aus unserem Büro ins Homeoffice übersiedelt. Besonders sensibilisiert wurden wir vor allem weil wir einen Corona-Fall in der Firma hatten.
Was ist für Sie daran die größte Herausforderung?
Zu Beginn war einmal das dominierende Thema die finanzielle Komponente, allerdings wurden wir dann auch mit den sozialen Aspekten der Selbstisolation und des Home Office konfrontiert. Gott sei Dank hat sich das alles wieder halbwegs eingependelt und wir können uns zumindest ab und an wieder sehen. Gerade die Projektkommunikation leidet doch ziemlich beim Arbeiten auf Distanz. Die kleinen Gespräche “zwischendurch” fehlen irgendwie.
Welche Idee haben Sie beim Ideenwettbewerb „Creatives for Vienna“ eingereicht?
Das "Virtual Production Studio Vienna" - im modernsten Virtual Production Studio Mitteleuropas können Übertragungen und Filmproduktionen in virtuellen Räumen abgewickelt werden, ganz unabhängig von möglicher Reisefreiheit, Jahreszeiten oder Wettersituation. Beinahe jede Kulisse kann mit physikalisch korrekten Lichtverhältnissen dargestellt werden und mit Virtual and Augmented Reality-Möglichkeiten erweitert werden. Dazu werden spezielle hochauflösende LED-Wände in Verbindung mit interaktiver Game-Engine und Kameratracking miteinander kombiniert. Virtuelle Konferenzen mit animierten Charts, interaktive Produktpräsentationen oder einfach eine Szene am Strand und kurz darauf das Hochgebirge können gefilmt und übertragen werden - alles kann in virtueller Umgebung ohne lange Vorlaufzeiten umgesetzt werden.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Welchen Anstoß soll sie geben?
Wir haben festgestellt, dass aufgrund der Krise massig ungenutzte Hardware (zum Beispiel LED Wände und technisches Equipment aus dem Eventbereich) sowie ungenutztes Potenzial von Tech-Expertinnen und Experten aus der Eventbranche brach liegt. Das wollten wir nutzen und der schwer getroffenen Event- und Filmbranche neue wirtschaftliche Möglichkeiten - während und nach der Krise eröffnen. Wien wird dabei als innovativer, technologischer und kreativer Vorreiter positioniert.
Welche Vor- und Nachteile hat der verstärkte Einsatz digitaler Tools aus Ihrer Sicht?
Die Digitalisierung schreitet voran und wir arbeiten schon seit einiger Zeit fast ausschließlich digital / kooperativ. Dies hat immense Vorteile für uns und hat uns die Umstellung zum Home Office aus einer reinen arbeitstechnischen Sicht wahrscheinlich relativ leicht gemacht. Die Vorteile sind aus unserer Sicht die viel einfachere Verteilung von Informationen innerhalb von Projektteams und die globale Verteilung von Know how. Nachteile sehe ich hauptsächlich dort, wenn man sich NUR auf digitale Medien verlässt und die analoge Komponente dabei außer acht lässt. Deswegen gibt es bei uns in der Firma üblicherweise auch täglich am Morgen ein Meeting, wo jeder kurz sagt was er an diesem Tag tut und pinnt seine Tasks dann auf ein analoges Board. Das hat sich bei uns als deutlich effizienter erwiesen als alle digitalen Lösungen.
Was würden Sie als Ausgleich zu Videokonferenzen empfehlen?
Reale Treffen, draußen im Park. Unser letztes monatliches Teammeeting haben wir zum Beispiel so umgesetzt. Es ist einfach ein anderes Gefühl seine Kolleginnen und Kollegen auch mal wieder real zu treffen, mit ihnen zu quatschen und auch mal Smalltalk zu betreiben oder sich persönliche Dinge zu erzählen. Gerade Online Meetings sind oft sehr förmlich und unpersönlich.
Unternehmen:
Media Apparat
Andreas Göltl, CEO
Video zum Projekt "Virtual Production Studio Vienna"
Leistungen der Wirtschaftsagentur Wien:
- Prämiert beim Ideenwettbewerb "Creatives for Vienna" 2020
- Gefördert mit Home Office 2020