Fratelli Valentino: La Dolce Vita am Alsergrund
Dezember 3, 2024|SaS
Von Hand produzierter Mozzarella, eine erlesene Auswahl an Aperitifs, Weinen und Antipasti, persönlich in Italien getestet und für gut befunden: Die Mozzarella-Bar Fratelli Valentino in der Alserstraße begeistert Feinschmecker*innen und Italo-Fans gleichermaßen – und verleiht dem Grätzel am Alsergrund einen neuen, lebendigen Charme. Schnell und billig ist hier nicht: Das Geschäftsmodell basiert auf ökologischen Prinzipien.
Frischer Käse schließt eine Marktlücke
Hinter dem einzigartigen Gastrokonzept stehen zwei Brüder aus Apulien, die das italienische Lebensgefühl nach Wien importieren – mit einem klaren Fokus auf traditioneller Käserei-Kunst und auf Basis ökologischer Prinzipien: Pasquale und Gianni Valentino wuchsen in Santeramo in Colle auf, umgeben von den sanften Hügeln Apuliens, weiten Olivenhainen und den für die Region typischen Caseifici (italienischen Käsereien). Das Gespür für hochwertige Lebensmittel wurde den Brüdern in die Wiege gelegt. „Wir sind mit der Landwirtschaft aufgewachsen und waren von Kindesbeinen an in der Natur“, erzählt Pasquale Valentino. Sein Bruder Gianni ergänzt: „Schon mit sieben Jahren saß ich auf dem Traktor. In unserer Freizeit halfen wir, Olivenöl und Gemüse zu ernten.“
Während Pasquale vor über 20 Jahren nach Wien auswanderte, folgte Gianni erst einige Jahre später. Beide waren beeindruckt von der Donaumetropole – doch eines fehlte: Frischer Mozzarella, wie man ihn aus den apulischen Caseifici kennt. „Also beschlossen wir, ihn selbst herzustellen“, sagt Pasquale Valentino. Obwohl die Eröffnung mit zahlreichen Herausforderungen und bürokratischen Hindernissen verbunden war, sind beide heute glücklich, ihren Traum vom eigenen Geschäft verwirklicht zu haben.
A match made in Apulia
Neben ihrem Faible für Gastronomie verbindet die Brüder Valentino auch ihre Leidenschaft für Kunst. Bevor sie ihre Bar eröffneten, arbeitete Pasquale als Controller in der Musikindustrie und als Interior-Designer, während Gianni noch heute als Illustrator tätig ist. In ihrem Lokal vereinen sie all diese Kompetenzen: Pasquale zeichnet für das Interior-Design, die Finanzen, das Marketing und die Bestellungen verantwortlich. Gianni hat Wandillustrationen beigesteuert und kümmert sich um die Abläufe am Abend – vor allem aber wacht er über die Käseproduktion.
Den Standort im 9. Bezirk fanden die Brüder auf Empfehlung. Nur sechs Monate nach der Entscheidung, das Projekt zu starten, eröffneten sie ihr Lokal. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten – das Konzept ging vom ersten Tag an auf.
Transparenz und Regionalität
Italienische Gastfreundschaft wird bei Fratelli Valentino zelebriert: Im lebendigen Ambiente des künstlerisch gestalteten Ecklokals bleibt niemand lange allein. Und auch die Nachbar*innen im Grätzel schätzen die Lebendigkeit und Herzlichkeit, mit der die Valentino-Brüder frischen Schwung in die Straße bringen. Käsenerds und Liebhaber*innen des italienischen Aperitivo-Rituals kommen hier auf ihre Kosten. Täglich frisch von Hand hergestellte Käsesorten wie Mozzarella, Burrata, Ricotta oder Stracchino und sorgfältig ausgewählte Produkte werden gereicht – von Weinen und Bitters über gegrillte Auberginen auf frischem Paninibrot bis hin zu eingelegtem Gemüse aus Apulien. „Qualität und Nachhaltigkeit sind uns sehr wichtig. Wir testen jedes Produkt vor Ort in Italien und nehmen es nur dann in unser Sortiment auf, wenn es unseren hohen Ansprüchen genügt“, erklärt Pasquale Valentino.
"Für 10 Liter Milch – und damit 1 Kilo Mozzarella – benötigen wir die Milch von 14 Kühen."
Pasquale Valentino
Schnell und billig? Nicht bei Fratelli Valentino. Generell setzen immer mehr Wiener Märkte, Restaurants und Produzenten auf Transparenz, Regionalität und die Wertschätzung traditioneller Handwerkskunst – ein Ausgleich zur schnelllebigen, industriellen Lebensmittelbranche. Gerade in diesem „Slow-Food“-Umfeld fügt sich die Mozzarella-Bar Fratelli Valentino perfekt ein, denn das Geschäftsmodell der Brüder basiert auf ökologischen Prinzipien. Die Käseproduktion erfolgt so schonend wie möglich und mit minimaler Verarbeitung. Gleichzeitig wird großer Wert auf das Tierwohl gelegt.
„Für 10 Liter Milch – und damit 1 Kilo Mozzarella – benötigen wir die Milch von 14 Kühen. Das ist kein Vergleich zur konventionellen Milchproduktion, bei der weniger Tiere oft doppelt so viel Milch liefern müssen“, betont Pasquale Valentino. Die Milch beziehen die Brüder ausschließlich von kleinen, regionalen Bauernhöfen. Und dafür zahlen sie einen fairen Preis, wie Pasquale erklärt: „Für die Milch eines Kilos Mozzarella geben wir dem Bauern 14 Euro. Unser Käse ist dadurch hochpreisiger, aber dafür steht er für Qualität und Handwerk. Wer das zu schätzen weiß, wird den Unterschied schmecken.“
Neben ihrem Lokal verkaufen sie ihre Käsespezialitäten zweimal wöchentlich auf der Markterei im 9. Bezirk. Und die Pläne der Brüder reichen weiter: Bald soll Pizza angeboten werden – in Zusammenarbeit mit anderen Marktständen. „Die Idee ist, dass Gäste sich die frischen Zutaten für ihre Pizza am Markt selbst aussuchen. Bei uns wird sie dann fertig gebacken und mit unserem Käse verfeinert“, erklärt Gianni Valentino.
Fratelli Valentino
Leistungen der Wirtschaftsagentur Wien
Gefördert in der Förderung Nahversorgung
Nahversorgung